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Dienstag, 7. Mai 2013

Steuersünder und die Vorbildwirkung.

Aus aktuellem Anlass muss ich mich mal mit einem Thema auseinander setzen, welches mich eigentlich gar nicht so sehr interessiert.

Meine Mutter hat mir beigebracht, mich als ehrlicher und gesetzestreuer Bürger durchs Leben zu schlagen. Sicher kann kaum einer von sich behaupten, ohne Fehler immer in der Mitte des Weges gegangen zu sein.
So bestehen meine Sünden immer mal wieder darin, dass ich meinen Lohnsteuerjahresausgleich etwas spät einreiche und ab und an mal vergesse, meine KFZ-Steuer pünktlich zu überweisen. Bei der KFZ-Steuer ist die Steuerbehörde gnadenlos und bereits bei wenigen Tagen Verspätung werden mir direkt einige Euro als Strafe vom Lohnsteuerausgleich abgezogen. Halte ich manchmal für etwas übertrieben aber was soll's, es ist nun mal meine Pflicht, diese Steuern pünktlich zu entrichten.

Nun liest man immer wieder in Presse und Medien, dass es Steuersünder gibt und es sind natürlich immer die, die auch wirklich viel zu versteuern hätten, so sie es denn korrekt tun würden. Aktuell geht der Name Uli Hoeneß überall um. Traurigerweise wird einem solchen Menschen beim wohl bekanntesten deutschen Fussballverein, dem FC Bayern München, das Vertrauen ausgesprochen und er darf weiter als Präsident an der Spitze der FC Bayern München AG tätig sein. Offenbar hat man dort keine Bauchschmerzen mit einem Menschen, der sich auf Kosten der Gemeinschaft bereichert bzw. sich einen Vorteil verschafft hat.
Die späte Selbstanzeige zeigt mir zumindest, dass es ihm bewusst gewesen sein muss, dass er Steuern hinterzieht aber wohl der Druck durch die Ermittlungen dann doch zu groß wurde. Auch habe ich gelesen, dass man einen Deal mit dem Fiskus machen wollte.

Sind Steuern und Strafen jetzt Verhandlungssache?

Für mich ist das ein trauriges Zeichen an die Öffentlichkeit, denn damit wird der Steuersünder salonfähig und nicht nur das, er wird sogar zum Vorbild, denn er ist nicht irgendwer in diesem Unternehmen, sondern der Präsident. Welche Auswirkungen das auf unsere Jugend hat, wird sich nicht bemessen lassen aber als Sportunternehmen, welches besonders auf die jungen Bürger wirkt, sollte man mehr Weitblick zeigen.

Armes Deutschland sage ich da nur und wenn mich bei der nächsten verspäteten Überweisung meiner KFZ-Steuer das Gewissen plagt, werd ich einfach an den Präsidenten der FC Bayern München AG denken und mir sagen: "Schlimmer geht's immer!"


1 Kommentar:

  1. Tja, mit Steuersündern im Stil von Hoeneß sind wir ja hier in Griechenland "gesegnet". Und es ärgert mich auch immer, daß ich mir Sorgen mache, wenn ich mal ein paar Tage zu spät "dran" bin mit bezahlen....Aber die ganze Hoeneß-Story macht mich dann doch auch wieder versöhnlicher...die Steuersünder sind eben doch nicht nur in Griechenland zu finden...hahaha

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